Auf Unterstützung aus Hannover kann sich die vom Krieg gezeichnete ukrainische Partnerstadt Mykolajiw beim Wiederaufbau verlassen. Das bekräftigte Oberbürgermeister Belit Onay bei einem gemeinsamen Rundgang mit dem Bürgermeister Mykolajiws, Oleksandr Syenkevych, auf der Hannover Messe an diesem Montag (17. April).
Eine ukrainische Delegation besuchte die Messe auf Einladung der niedersächsischen Landeshauptstadt. Ziel war es, Mykolajiw bei der Anbahnung von Wirtschaftskontakten zu helfen – insbesondere mit der Bau- und Energiebranche.
Die Solidaritätspartnerschaft Hannovers mit Mykolajiw ist auf gezielte Hilfe in der Notsituation ausgerichtet. So sind von Hannover aus in den vergangenen Wochen Hilfstransporte – unter anderem mit Generatoren und Nutzfahrzeugen – nach Mykolajiw gegangen. Für diesen Sommer plant Hannover eine weitere Lieferung kommunaler Nutzfahrzeuge und anderer Güter in die ukrainische Partnerstadt.
In einem Vortrag auf der Messe lobte Syenkevych das Engagements Hannovers und skizzierte die Lage in seiner Stadt, in der rund 2000 Häuser und Wohnblocks sowie zahlreiche öffentliche Gebäude von den Russen zerstört wurden. Demnach arbeiten die städtischen Einrichtungen inzwischen mit Hochdruck am Wiederaufbau. Krankenhäuser, Schulen, Kindergärten, Wasser- und Energieversorgung sowie Wohnraum werden schrittweise wiederhergestellt. In Kooperation mit internationalen Partner*innen erarbeitet die Stadt einen Masterplan für die Kommune, der sich nachhaltigen Versorgungs-, Mobilitäts- und Wohnkonzepten verpflichtet sieht. Vor dem Kriege lebten rund 480.000 Menschen in Mykolajiw. Nach dem russischen Überfall sank die Bevölkerungszahl zwischenzeitlich auf rund 230.000.
Oberbürgermeister Onay betonte, er bewundere Mykolajiw dafür, dass es den Wiederaufbau als Chance für eine nachhaltige Stadtentwicklung begreife, die sich an den Bedürfnissen der Menschen orientiere. „Ich freue mich, dass Hannover einen Beitrag dazu leisten kann.“