Über uns
Hannover steht an der Seite von Mykolajiw. Gemeinsam mit der Zivilgesellschaft leistet die Stadt Hannover einen aktiven Beitrag, die durch den russischen Angriffskrieg entstandene humanitäre Krise in Mykolajiw zu lindern.
Über die Solidaritätspartnerschaft
@LHH/Jensen
Die vom Rat der Landeshauptstadt Hannover einstimmig beschlossene Solidaritätspartnerschaft zwischen den Städten Hannover und Mykolajiw wurde am 15. September 2022 offiziell von Oberbürgermeister Belit Onay und Bürgermeister Oleksandr Syenkevych unterzeichnet. Es handelt sich um eine Städtekooperation mit der Absicht, zielgerichtete und bedarfsorientierte Hilfe in Mykolajiw zu leisten. Ziel ist es, die humanitäre Krise, die seit Beginn des Angriffskrieges in Mykolajiw entstanden ist, zu lindern, bei der Wiederherstellung der kommunalen Infrastruktur zu unterstützen und den Grundstein für eine langfristige Freundschaft zu legen. Dies umfasst sowohl die Durchführung von Hilfstransporten, die dringend benötigte Güter, wie Lebensmittel, Babyartikel, Medikamente oder technisches Gerät, liefern, als auch die Einführung von Bildungspaketen, die dabei helfen sollen, die schulische Infrastruktur vor Ort zu stärken und wieder aufzubauen.
Neben der Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen in Mykolajiw trägt die Solidaritätspartnerschaft auch dazu bei, die demokratische Ordnung in Europa zu verteidigen. Durch den gegenseitigen Austausch, die Unterstützung und den Zusammenhalt zwischen den beiden Städten wird ein Beitrag zu Frieden und Stabilität in Europa geleistet.
Das Büro für internationale Angelegenheiten im Büro des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt Hannover ist zentraler Ansprechpartner für die Umsetzung der Maßnahmen und Unterstützungsleistungen sowie den offiziellen Austausch mit Mykolajiw. Die Landeshauptstadt Hannover arbeitet im Rahmen der Solidaritätspartnerschaft eng mit dem Ukrainischen Verein in Niedersachsen e. V. und Hanover Helps e. V. zusammen.
Nur durch Ihre Unterstützung können wir schnell und unkompliziert Bedürftige in Mykolajiw unterstützen!
©LHH
Über die Kooperationspartner
Als Kooperationspartner für die Umsetzung der Solidaritätspartnerschaft wurden in Hannover der Ukrainische Verein in Niedersachsen e.V. sowie der Hanover Helps e.V. gewonnen, die an der aktiven Umsetzung elementar beteiligt sind. Sie sind für die Sammlung und den Transport der Spendengüter verantwortlich und stellen die Bildungspakete für Mykolajiw zusammen.
Der Hanover Helps e.V. ist ein junger, gemeinnütziger Verein, der sich im Zuge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine gegründet hat. Dabei ging er aus der Initiative Hanover4Ukraine hervor, die seit dem 01.03.2022 in und aus Hannover Direkthilfe im Kontext des Krieges in der Ukraine geleistet hat und die Situation der Geflüchteten verbessern wollte. Die durch diese Initiative geschaffenen Strukturen möchte der Hanover Helps e.V. nutzen, um auch zukünftig bei Kriegen, Krisen und Katastrophen schnell und unkompliziert Hilfe leisten zu können.
Die Helfer:innen kommen aus breit gefächerten Bereichen: so engagieren sich Studierende, Arbeitnehmer:innen und Rentner:innen, Menschen aus dem Bildungsbereich, der IT-Branche oder der Fitnessbranche innerhalb des Vereins. Dabei hat der Verein keine fest angestellten Mitarbeitenden, sondern wird ausschließlich von Ehrenamtlichen getragen.
Der Ukrainische Verein in Niedersachsen e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der 2015 in Hannover gegründet wurde. Sein Ziel ist es, die ukrainische Kunst und Kultur zu bewahren und Informationen über die Ukraine zu vermitteln, um die Sensibilisierung und Aufklärung der Öffentlichkeit zu fördern. Der Verein möchte auch Bildungs- und Qualifizierungsangebote fördern und ukrainische Landsleute in sozialer oder finanzieller Not oder Neuankömmlinge aus der Ukraine beraten und unterstützen. Seit Beginn der voll umfassenden Invasion der Ukraine ist der Verein die zentrale Anlaufstelle für Hilfesuchende aus der Ukraine und ehrenamtliche Helfer.
Um diese Ziele zu erreichen, arbeitet der Verein mit anderen Vereinen, Verbänden und Institutionen zusammen und ist parteipolitisch neutral, überkonfessionell und tritt für Toleranz und Verständigung ein. Der Verein fördert zudem die Kunst und Kultur der Ukraine, indem er an interkulturellen Veranstaltungen und Aktivitäten teilnimmt und die Vermittlung der ukrainischen Sprache für verschiedene Altersgruppen unterstützt. Ferner bietet er Erziehungs-, Bildungs- und Qualifikationsangebote zur Integration der ukrainischen Mitbürger in Deutschland an und leistet humanitäre Hilfe für Bedürftige in der Ukraine.
Seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine unterstützt der UVN e. V. ununterbrochen ankommende Geflüchtete mit Hilfsgütern sowie mit Beratungs – und Bildungsangeboten. Der Verein leistet seit dem 24.02.22 ebenfalls eine voll umfassende humanitäre Hilfe für die Ukraine.
Über Mykolajiw
Mykolajiw, ist eine Stadt im Süden der Ukraine, die an der Mündung des Flusses Inhul in der Bucht von Kherson liegt. Mykolajiw ist die neuntgrößte Stadt des Landes und eines der wichtigsten Industriezentren der Ukraine. Insgesamt lebten vor Beginn des Krieges etwa 480.000 Menschen in der Stadt Mykolajiw und etwa 1,1 Millionen Menschen in der Oblast Mykolajiw. Die Stadt ist bekannt für ihre Werften, die Schiffe und U-Boote bauen, sowie für ihre Maschinenbau- und Energieindustrie. Mykolajiw hat auch eine reiche Kultur und Geschichte und ist bekannt für seine zahlreichen Museen und Theater.
Seit Beginn des russischen Angriffskrieges wird Mykolajiw beinahe täglich beschossen, dabei werden Streubomben und schwere Artillerie verwendet. Die russischen Truppen haben bereits mehrfach versucht, die Stadt einzunehmen, bislang konnten die ukrainischen Kräfte diese Angriffe immer abwehren. Die Stadt ist weitgehend zerstört und liegt trotz der Rückeroberung der Stadt Cherson nach wie vor in der Nähe der Kriegsfront. Dennoch sind viele Menschen hier geblieben und versuchen trotz der täglichen Angriffe ihrem Alltag so gut es geht nachzugehen.
Rathaus von Mykolajiw im Jahr 2017, Yulia Romero, CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons